Die allererste Erinnerung an einen Besuch im Cockpit ist von Anfang der 1990er Jahre – ich war damals knapp fünf Jahre alt – in einer TriStar der LTU. Ich erinnere mich nur noch daran, wie die Stewardess mich an der Hand ins Cockpit führte. Dort habe ich vor lauter Staunen – aber auch aus Angst vor den Männern in den weißen Hemden, die dort saßen – keinen Ton herausgebracht und schließlich hat mich die Flugbegleiterin wieder zu meinen Eltern gebracht. Ein aufregender Ausflug.

Knapp zehn Jahre später ist an so einen Besuch gar nicht mehr zu denken: Die Nachwirkungen des 11. Septembers erfordern fortan geschlossene Cockpittüren und isolieren somit die Cockpitbesatzung von den Fluggästen. Vorbei die Zeiten, in denen Passagiere einfach bei den Piloten vorbei schauen und etwas über ihre Arbeit oder die Technik des Flugzeuges erfahren und die grandiose Aussicht aus den riesigen Cockpitfenstern genießen konnten. Vorbei die Möglichkeit zu manch interessanter Begegnung oder tiefgründigem Gespräch. Von Kundennähe und Vertrauensaufbau mal ganz zu schweigen.

Auf opencockpit.de möchte ich die Cockpittüre wieder etwas öffnen,  logbuchartige Einblicke geben in die heutigen Arbeitsumstände eines Berufspiloten, Ausblicke aus dem Cockpit in Bildergalerien teilen und viele weitere Gedanken rund um das Thema Luftfahrt aufschreiben.
Die Berufsfliegerei bietet jeden Tag einfach zu viele spannende Eindrücke, Erfahrungen, Begegnungen, Freuden und Leidenschaft, um sie nicht zu teilen.

Ich wünsche beim Stöbern so viel Genuss und Inspiration, wie mir tagtäglich geschenkt wird.

Sebastian Kern