Mein Name ist Sebastian Kern, Jahrgang 1988.
Flugbegeistert bin ich seit 1999. Mein Vater war in diesem Jahr ein paar Monate beruflich im Ausland. Im Zuge seiner Heimatwochenenden alle 14 Tage hat mich meine Mutter jeden zweiten Freitagabend zum Münchner Flughafen mitgenommen, der erste Kontakt zur Luftfahrt. Ein bleibender Eindruck.
In den folgenden Jahren wurde aus dem Eindruck eine wahre Leidenschaft, die mein Vater sehr gefördert hat: Ausflüge zu verschiedenen Flughäfen, eine beachtliche Sammlung an Modellflugzeugen, Besuche von Ausstellungen, Messen und Museen, Unterstützung bei Praktika und vieles mehr.
Nach dem Abitur und einem Jahr Entscheidungsfindung begann ich schließlich die Ausbildung zum Piloten. Abschluss 2010 – eine schlechte Zeit für die Luftfahrt, alleine in Deutschland gut 1.000 arbeitslose Berufspiloten.
Vorerst also Arbeit am Münchner Flughafen in der Bodenabfertigung, ab Mitte 2011 als Simulationspilot in der Trainingsabteilung der Deutschen Flugsicherung DFS in Langen und – über zwei Jahre – in Bremen tätig. Sehr wertvolle Erfahrungen, geschätzt habe ich das allerdings erst viel später – schließlich wollte ich ja ins Cockpit.
Im April 2014 war es dann so weit: Ich begann mein Typerating auf der Dash 8 Q400 bei der Luftfahrtgesellschaft Walter LGW, damals im Auftrag der airberlin unterwegs. Eine aufregende Zeit: Die ersten Flugerfahrungen, ein jährlich wachsender Erfahrungsschatz, unterwegs in ganz Europa mit unzähligen Übernachtungen in den Metropolen dieses Kontinents.
Ende 2017 dann das Aus von airberlin. LGW operierte fortan im Dienste der eurowings. Gerade in dieser Übergangszeit wurde ich zum Kapitän ernannt, ein wirklich unerwarteter aber sehr willkommener Umstand.
2018 gab es weltweit viele interessante Stellenangebote für Piloten – Zeit auch für mich, etwas Neues zu wagen: Seit Februar 2019 bin ich als Kapitän im Dienste der lettischen airBaltic mit Station Riga unterwegs.